Homeschooling in der Schweiz: Zukunftsmotor neuer Generationen?

Darum geht’s:

  1. Wachsende Popularität: Homeschooling gewinnt weltweit und auch in der Schweiz immer mehr an Bedeutung.
  2. Vorteile des Homeschoolings: Individuelle Förderung, Entwicklung von Selbstständigkeit und kritischem Denken, Anpassungsfähigkeit an familiäre Bedürfnisse.
  3. Vorurteile und Argumente: Kantone argumentieren oft mit sozialer Isolation und dem historischen Schulobligatorium, das Kinder vor Kinderarbeit schützen sollte.
  4. Strenge Regulierung: Trotz der Vorteile des Homeschoolings gibt es in der Schweiz hohe Hürden und strenge Regulierungen.
  5. Ergebnisse aus den USA: Studien des NHERI zeigen, dass Homeschooling-Schüler oft besser abschneiden als ihre Altersgenossen in traditionellen Schulen.
  6. Forderung von WirFamilien: Mehr Flexibilität und Unterstützung für Homeschooling-Familien in der Schweiz.
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Homeschooling gewinnt weltweit an Popularität und bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Eltern und Schüler. Auch in der Schweiz gibt es immer mehr Familien, die sich für diese alternative Form der Bildung entscheiden. Doch trotz der positiven Effekte wird Homeschooling hierzulande streng reguliert. Warum ist das so? Und welche Lösungen können wir finden, um Homeschooling besser zu integrieren?

Die Vorteile des Homeschoolings

Die Vorteile von Homeschooling sind offensichtlich. Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, zeigen oft bessere Lernfortschritte im Vergleich zu ihren Altersgenossen in traditionellen Schulen. Dies liegt unter anderem daran, dass sie individuell gefördert werden und in ihrem eigenen Tempo lernen können. Zudem entwickeln sie wichtige Fähigkeiten wie selbstständiges Denken und Handeln sowie kritisches Denken. Eltern können den Lehrplan an die Interessen und Bedürfnisse ihrer Kinder anpassen und mehr Zeit für praktische Erfahrungen und Projekte aufwenden. Homeschooling ermöglicht es Kindern, sich individuell zu entfalten und fördert lebenslanges Lernen.

Ein weiterer Vorteil des Homeschoolings ist die Möglichkeit, den Unterricht an die Bedürfnisse und den Lebensstil der Familie anzupassen.

Die falschen Argumente der Kantone

Leider gibt es in der Schweiz immer noch viele Vorurteile gegenüber dem Homeschooling. Ein häufiges Argument der Kantone ist, dass Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, asozial werden könnten. Dies ist jedoch ein diskriminierendes Argument, das Familien, die sich für das Homeschooling entscheiden, in ein schlechtes Licht rückt. Es ist nicht angemessen, diese Familien als asozial darzustellen, nur weil sie sich für eine andere Form des Unterrichts entscheiden. Eine soziale Isolation findet bei Homeschooling nicht statt, da sich die meisten Homeschooler in Lerngruppen organisieren.

Ein weiteres Argument, das oft vorgebracht wird, ist das Schulobligatorium, das ursprünglich eingeführt wurde, um Kinder vor Kinderarbeit zu schützen. Während dies in der Vergangenheit ein berechtigtes Anliegen war, sind die Zeiten von Kinderarbeit in der Schweiz längst vorbei. Es ist nicht zeitgemäss, moderne Homeschooling-Familien mit solchen veralteten Argumenten zu konfrontieren.

Hürden für das Homeschooling in der Schweiz

Trotz der offensichtlichen Vorteile des Homeschoolings wird es in der Schweiz stark reguliert. In den meisten Kantonen gibt es hohe Hürden, die es fast unmöglich machen, seine Kinder zu Hause zu unterrichten. Diese Regulierungen torpedieren die Qualität, Innovation und Chancen, die das Homeschooling bietet. Zudem vernichten diese Hürden viel Zeit und Ressourcen, welche das Homeschooling unnötig belasten. Der Fokus sollte auf die optimale Bildung gelegt werden. Die Behörden begründen diese Hürden mit dem Schutz des Kindeswohls und dem öffentlichen Interesse an einer guten Bildung.

Doch diese Argumente sind nicht stichhaltig. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Homeschooling das Kindeswohl gefährdet oder die soziale Integration beeinträchtigt. Im Gegenteil: Die meisten Homeschooler sind glücklich, gesund und gut integriert. Auch das öffentliche Interesse an einer guten Bildung wird durch das Homeschooling nicht beeinträchtigt, sondern gefördert. Das Homeschooling bietet eine Vielfalt von Lernwegen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen und Potenzialen der Kinder gerecht werden. Es ermöglicht auch eine ständige Weiterentwicklung und Verbesserung der Bildungsqualität durch Feedback und Austausch zwischen den Beteiligten.

Es scheint, als ob die die Vorteile des Homeschoolings nicht erkennt werden und stattdessen versucht wird, es zu unterdrücken. Nach der in der Bundesverfassung Art. 5a, vom Volk festgehaltene Subsidiarität, ist die Regierung lediglich verpflichtet sicher zu stellen, dass die Familie selbstbestimmt und eigenverantwortlich ihre Sprösslinge bilden kann. Da sind vorgaben, wie Lektionen Anzahl und die Verpflichtung eine anerkannte Lehrperson zu bezahlen, fehl am Platz.  

Ergebnisse in den USA

Das National Home Education Research Institute (NHERI) in den USA führt fortlaufend Studien durch, welche die Homeschooling-Bildungslandschaft der USA abbildet. Folgendes stellt NHERI fest:

  • Die zu Hause unterrichteten Schüler erzielen bei standardisierten akademischen Leistungstests in der Regel 15 bis 25 Perzentilpunkte mehr als Schüler an öffentlichen Schulen. (Der Durchschnitt der öffentlichen Schulen liegt ungefähr im 50. Perzentil; die Werte reichen von 1 bis 99.) Eine Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass schwarze Homeschool-Schüler 23 bis 42 Perzentilpunkte über schwarzen Schülern öffentlicher Schulen liegen (Ray, 2015).
  • 78 % der von Experten begutachteten Studien zu akademischen Leistungen zeigen, dass Schüler zu Hause statistisch signifikant besser abschneiden als Schüler in institutionellen Schulen (Ray, 2017).
  • Homeschooling-Schüler schneiden bei Leistungstests überdurchschnittlich gut ab, unabhängig vom formalen Bildungsniveau ihrer Eltern oder dem Haushaltseinkommen ihrer Familie.
  • Ob Homeschooling-Eltern jemals zertifizierte Lehrer waren, hängt nicht besonders mit den schulischen Leistungen ihrer Kinder zusammen.
  • Das Ausmass der staatlichen Kontrolle und Regulierung des Homeschoolings steht in keinem Zusammenhang mit den schulischen Leistungen.
  • Zu Hause unterrichtete Studenten erzielen in der Regel überdurchschnittliche Ergebnisse bei den SAT- und ACT-Tests, die Colleges für die Zulassung in Betracht ziehen.
  • Homeschooling-Studenten werden zunehmend aktiv von Hochschulen rekrutiert

Hier sprechen wir erst von einer Quelle. Die gesamte Übersicht dieser Studie findet man auf dieser Webseite: Forschungsfakten zum Thema Homeschooling – Nationales Forschungsinstitut für Heimerziehung (nheri.org)

WirFamilien findet, dass diese Fakten aus den USA nicht einfach ignoriert werden sollten.

Fazit

Es ist klar, dass das Homeschooling viele Vorteile bietet und dass es eine wertvolle Ergänzung zur Bildungslandschaft in der Schweiz sein könnte. Es ist an der Zeit, dass die Regierung diese Vorteile erkennt und die Regulierungen lockert, um mehr Familien die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten.

Der Verein WirFamilien setzt sich dafür ein, dass Eltern souverän über die Bildung ihrer Kinder bestimmen können. Übergriffe durch Schule, KESB und Kanton sollen eingedämmt werden um den Familien die Freiheit und Unterstützung zu gewähren, die sie verdienen.

Vorschlag zur Verbesserung

Die Kantone sollten ihre Regulierungen überdenken und flexiblere Modelle für das Homeschooling einführen. Dies könnte durch eine Kombination aus staatlicher Überprüfung und Unterstützung für Homeschooling-Familien erreicht werden. Es ist an der Zeit, das Potenzial des Homeschoolings in der Schweiz voll auszuschöpfen.

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